Araburg (Kaumberg, NÖ)
Am Montag trafen wir uns um 14:30 in unserem Stammlokal, wobei Michael schon früher da war und sich den Bauch vollgeschlagen hat (was er dann später ziemlich bereut hat). Nachdem wir uns und unser Gepäck im Auto verstaut hatten, ging es los und nach etwas über einer Stunde trafen wir am Parkplatz der Araburg ein. Sissy hatte vorab bereits mit dem Pächter des Araburg-Stüberls vereinbart, dass dieser uns abholt, denn die restlichen 1,5km darf man nämlich nicht selbst mit dem Auto zur Burg fahren (Helmuth nahm den Beifahrersitz, Sissy, Michael und ich quetschten uns sehr intim auf die Rückbank).
Da wir noch Zeit hatten, nahmen wir bei einem der Tische im Freien des Araburg-Stüberls Platz und bestellten uns erstmal "Zauberwürstel mit Pommes" vom Kindermenü . Nur Michael nicht, denn er verarbeitete noch sein Gelage vom Stammlokal. Ich hatte noch ein großes Glas Bio-Apfelsaft aus der Region, was ich dann 2 Tage später bereut habe (er war hervorragend, nur mein industrieverwöhnter Verdauungstrakt hat leider mit hochexplosiven Sprühdurchfall darauf reagiert). Auf jeden Fall ist das Stüberl sehr zu empfehlen - es ist sehr stimmungsvoll und beeindruckend hergerichtet, die Speisekarte bietet hervorragende Schmankerln und die Leute sind zuvorkommend und freundlich.
Nachdem wir den wichtigsten Teil (die Nahrungsaufnahme) erledigt hatten, schleppten wir unser Gepäck in die eigentliche Burg (über etwa 3 Millionen Stufen !) und begutachteten die diversen Räumlichkeiten. Es gibt 2 Gästezimmer, welche zweckmäßig eingerichtet sind und sich im Turm im 2. und 3.Stock befinden.
Als die Dämmerung hereinbrach, schnappten wir unser Equipment und begannen die Investigation. Wir haben uns zuerst auf die Kapelle konzentriert, was sich besonders bez. der SLS ausgezahlt hat. Im Innenhof konnten wir damit ebenfalls ein Objekt aufnehmen. Bei der Investigation der Küche (inkl. autonomer Überwachung durch die IP-Cam) traten immer wieder sich wiederholende, dumpfe Klopfgeräusche auf, welche sich dann später als Nicht-Paranormal herausstellten (debunked !). Kratz- und Klopfgeräusche gab es auch im Esszimmer - diese konnten wir allerdings nicht widerlegen. Was wir jedoch widerlegen konnten, waren die permanenten Klopfgeräusche im Gästezimmer im 2.Stock. EVP-Aufnahmen haben wir durchgeführt, welche aber eher dürftig ausfielen. Unser Portal brachte leider keine Ergebnisse und der K2-Meter schlug nur 2x bei einer "Call and Response"-Session aus. Dies war nun überblicksmäßig unsere anstrengende, jedoch auch äußerst interessante Investigation der eindrucksvollen Araburg (Auswertungen und Details gibt es in den nachfolgenden Beiträgen).
So etwa zwischen 3 und 4 Uhr früh zogen wir uns in die Zimmer zurück, um noch etwas Schlaf vor der Rückreise zu bekommen (was mir leider nicht gelungen ist). Um etwa 6 Uhr waren Michael und ich bereits wieder auf den Beinen, Sissy machte auf Dornröschen und Helmuth schlief noch den Schlaf der Gerechten. Als wir unser Equipment eingesammelt und eingepackt hatten (und ich noch schnell den Snack-Automaten geplündert hatte), machten wir uns auf den qualvollsten Fußmarsch meines Lebens - 1,5km zu Fuß zurück zum Parkplatz ! Michael legte ein beeindruckendes Tempo vor und lüftete sein Auto aus, während wir langsam und von den Qualen gezeichnet nachkamen. Nach einer etwa einstündigen Autofahrt lieferte uns Michael bei unserem Stammlokal ab, wo sich unsere Wege trennten - jedoch nicht für immer: Paranormal.wien kehrt zurück !
Ein Rundgang durch die Burg
Hier noch ein kleiner Nachtrag und ein paar Tipps:
- In einer Kapelle zu investigieren, in der ständig Mönchsgesang läuft, ist eine echte Herausforderung und Geduldsprobe.
- Außerdem ist für Leute wie mich, die schon beim Raufsteigen auf eine Gehsteigkante fix und fertig sind, die Burg mit ihren 3 Trillionen Stufen ein lebensveränderndes Erlebnis.
- Weil ich das gerade erwähne: verlasst niemals die Burg an einem Dienstag ! Denn da hat das Stüberl Ruhetag und der Rückweg muss zu Fuß angetreten werden (ja, 1,5km zu Fuß mit Gepäck !!!). Es gibt zwar einen kürzeren Weg, allerdings befindet man sich bei diesem eher im freien Fall als zu gehen.
- Und noch ein Tipp: wenn ihr euch bei der Anreise noch Getränke und Wurstsemmeln kauft, ist es gut, wenn ihr das Ganze dann nicht vergesst und die Extrawurst das Auto vollstinkt (Sorry Michael ). Glücklicherweise hatte Michael Getränke mit und einen Snack-Automaten gibt es auch.
- Ohropax oder ähnliches ! Falls jemand einen leichten Schlaf hat oder schlecht einschlafen kann, der sollte sich etwas zum in die Ohren stopfen mitnehmen, denn nachts klappert es beinahe ständig in den Gästezimmern - was sich (leider) nicht als paranormal herausgestellt hat, sondern als Flagge, deren Holzstange im Wind ausdauernd gegen die Außenmauer des Turms schlägt.
- Besonders wichtig anzumerken ist, dass sich das einzige WC in der Burg durch den Innenhof kurz nach dem Eingang befindet - eine besondere Herausforderung für Leute mit einem dringenden Bedürfnis (vor Allem, wenn man sich bereits im Zimmer befindet).
- Ein passender Geheimtipp: Wenn ihr das stille Örtchen aufsucht und im Dunklen steht, sucht nicht verzweifelt nach Lichtschaltern - es gibt keine. Denn es gibt auch hier Bewegungsmelder und die haben unterhalb am Gerät einen kleinen Schalter, um das Teil generell mal einzuschalten. Also falls sich das Licht nicht einschaltet, nicht wie wild mit den Armen wedeln oder herumhüpfen, sondern den Melder suchen und erstmal einschalten.
- Info: Für Handy-Empfang muss man sich eine geeignete Stelle suchen, jedoch gibt es erfreulicherweise WLan.
Marktgemeinde Kaumberg / Araburg
Freunde der Ruine Araburg
Araburg-Stüberl
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