Audio-Aufnahmen sind seit Anbeginn aller paranormalen Untersuchungen das am Meisten verwendete Medium ... und bis heute noch immer eines der Umstrittensten (zumindest was diesbezügliche "paranormale" Ergebnisse betrifft). Es gibt unendlich viele Optionen, welche bei diesen Aufnahmen (EVP's) zu berücksichtigen sind und es auch heute noch (trotz der fortgeschrittenen Technik) extrem schwer macht, Fiktion von Realität zu unterscheiden.Wikipedia :Tonbandstimmen – auch als Electronic Voice Phenomenon (EVP) bezeichnet – sind Hörereignisse innerhalb akustischer Aufzeichnungen, die als gesprochene Sätze oder Satzfragmente interpretiert werden können und denen von einigen Menschen eine außergewöhnliche Bedeutung beigemessen wird. Unter wissenschaftlichen Testbedingungen konnten bisher keine Auffälligkeiten reproduziert werden, welche über die Auswirkungen technischer Unzulänglichkeiten der Aufnahmegeräte hinausgingen.
Bislang ist nicht eindeutig definiert, ob das eigentliche Phänomen im technisch-physikalischen (Hypothese: Das Vorkommen des den Tonbandstimmen zugrunde liegenden Schalls ist unerklärlich) oder rein im informellen (Hypothese: Tonbandstimmen stellen eine Art unerklärlichen Informations-Feedback dar) Bereich liegen soll.
Vor allem Anhänger esoterischer Strömungen glauben, dass sie auf diese Weise mit den Seelen Verstorbener oder anderen Entitäten kommunizieren. Der Physiker Ernst Senkowski prägte hierfür den Begriff der instrumentellen Transkommunikation. Das stellt nichts anderes dar, als eine moderne, säkularisierte Form des Spiritismus. Andere Verfechter von Tonbandstimmen gehen lediglich von einem der Wissenschaft bislang unbekannten Vorgang aus und erhoffen sich weitere Erkenntnisse durch umfassendere methodische Untersuchungen.
Kritiker dieser Standpunkte halten entgegen, dass das Vorkommen von auf Tonträgern befindlichem Schall, in dem stimmliche oder stimmenähnliche Laute wahrgenommen werden können, aus technischer Sicht je nach verwendeter Einspiel-Methode mit Artefakten (elektromagnetische Immission, Vormagnetisierung usw.) erklärbar sei. Einfache Wahrnehmungstäuschungen trügen darüber hinaus erheblich dazu bei, um in undeutlicher Akustik Stimmen mit sinnvollem Inhalt oder gar persönlich erscheinendem Bezug hinein zu interpretieren (ähnlich der Pareidolie). Die Behauptung unerklärlicher Geschehnisse sei deshalb zumindest unbedacht getroffen bzw. voreilig oder gar falsch.
Bei den bisherigen Untersuchungen, deren Ergebnisse technische Artefakte und Wahrnehmungstäuschungen ausschließen, ist umstritten, ob sie wissenschaftlich kontrolliert durchgeführt worden sind; außer Zweifel steht jedoch, dass sie bis heute nicht unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen reproduziert wurden. Ein bislang unbekannter Effekt im Zusammenhang mit Tonbandstimmen gilt damit allgemein als unbewiesen.
Nachfolgend finden alle Interessierten meinen (persönlichen !) Versuch, die wichtigsten Informationen und Erklärungen bez. EVP's zusammenzufassen (bez. Anmerkungen, Ergänzungen, Korrekturen, etc. bitte entweder auf diesen Artikel antworten oder per PN melden. Danke !).
Die Klassifizierung von EVP's:
Die Meisten werden evtl. festgestellt haben, dass EVP's oftmals in Klassen eingeteilt werden. Diese Klassifizierung wurde von der Association TransCommunication eingeführt, um EVP-Aufnahmen (simpel ausgedrückt !) bez. deren "Qualität" einordnen zu können. Allerdings werden hierbei EVP's zuerst in "Typen" und dann jeweils wiederum in "Klassen" unterteilt (für alle Interessierten hier der entsprechende Artikel).
Um dies etwas zu vereinfachen, hier eine (soweit möglich !) korrekte Erklärung über die Klassifizierungen (ohne Typ-Unterscheidung):
- Klasse A: ist von (fast) Jedem über Lautsprecher hörbar und verständlich
- Klasse B: ist von (fast) Jedem über Lautsprecher hörbar, jedoch werden Stimmen unterschiedlich interpretiert
- Klasse C: ist nur mittels Kopfhörer wahrnehmbar und sehr schwer zu verstehen
Hierzu noch ein paar Artikel:Class A: Can be heard and understood over a speaker by most people
Class B: Can be heard over a speaker, but not everyone will agree as to what is said
Class C: Can only be heard with headphones and is difficult to understand
Class B or C voices may have one or two clearly understood words; however, loud does not equal Class A.
Long Island Paranormal Investigators
thesalliehouse.com
Was ist im Umgang mit EVP's zu beachten ?
- EVP's - Interpretation und Suggestion:
Das wirkliche Problem bei EVP-Aufnahmen ist, dass es quasi unendliche Möglichkeiten gibt, diese zu interpretieren. Was für den Einen eine "echte" Geisterstimme ist, ist für jemand Anderen nur ein (technisches) Störgeräusch. Auch die Überarbeitung von aufgenommen Geisterstimmen ist oftmals fraglich (siehe weiter unten).
Desweiteren spielt auch die Suggestion eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Spielt man jemanden eine sogenannte Geisterstimme vor und läßt dieser Person vor allen Anderen sagen, was diese hört, werden alle Anderen mit größter Wahrscheinlichkeit sagen, dass sie dasselbe hören (siehe diesbezüglich z.B. hier).
Interpretation und der "Glaube" ist das Hauptproblem bei diesen "Geisterstimmen".
Es gibt diesbezüglich ein sehr gutes Beispiel (dieses ist von mir nicht erfunden und wurde in einer forensischen Untersuchung "aufgedeckt") ...
Jemand hat eine Geisterstimme aufgenommen, in der der Name "Agathe Bauer" vorkam. Nach der forensischen Analyse stellte sich heraus, dass diese Aufnahme den Refrain aus dem Lied "I've got the Power" von Snap aufgenommen hat ( Snap - The Power).
Siehe diesbezüglich auch Matrixing (Apophenia, Pareidolia, Anthropomorphism). - Tipps zur Verwendung von Aufnahmegeräten für EVP's:
Spezielle Geräte, um EVP's aufzunehmen, braucht man eigentlich gar nicht. Generell reicht ein (relativ) gutes, digitales Audio-Aufnahmegerät (z.B. ein Diktafon). Das Wichtigste dabei ist, dass dieses Gerät Geräusche ausserhalb des menschlichen Gehörvermögens aufzeichnen kann (etwa 16 Hertz bis maximal 20.000 Hertz - siehe hier). Ausserhalb dieses Bereiches - so die Theorie - "kommunizieren" Geister und dergleichen. Deshalb kann man diese fast nie "real" hören. Erst durch das nachträgliche Abhören der Aufnahmen ist dies (theoretisch) möglich.
Es ist also generell äusserst schwierig, mit solchen Tonbandstimmen umzugehen. Aber von der technischen Seite her genügt (wie schon oben erwähnt) ein simples, digitales Audio-Aufnahmengerät (siehe z.B. hier).
Spezielle EVP-Geräte:
Es gibt inzwischen auch spezielle EVP-Geräte, die quasi in Echtzeit die "Antworten" von Geistern hörbar machen. Das Prinzip dahinter: Geräusche, Töne, etc. werden wie bei herkömmlichen Aufnahmegeräten aufgenommen. Allerdings werden diese auch (technisch bedingt) mit minimaler Verzögerung sofort widergegeben. Man stellt also z.B. eine Frage und kann eine eventuelle Antwort quasi in Echtzeit hören ohne die Aufnahme erst zurückspulen zu müssen, um diese anzuhören. - Tipps zur optimalen Bearbeitung und Analyse von EVP's:
Bei jeglicher Art von Bearbeitung, Analyse, etc. ist zu beachten, dass diverse Treiber oder zusätzliche Filter (sowohl Audio, als auch Video betreffend) generell die Quelldateien verfälschen können.
Bei jedem Betriebssystem werden Audio- und Video-Treiber installiert (Sound- und Grafikkartentreiber), welche meist auch bereits diverse Filter zur Verbesserung der Anzeige und des Sounds beinhalten. Wenn dann evtl. noch zusätzliche Filter installiert oder Einstellungen verändert werden (z.B. Anpassung von Höhen oder Bässen), dann verfälscht dies (fast immer) die Quelldatei bzw. der Ergebnis.
Beispiel: Ich habe mir eine EVP zuerst mit dem Windows Media Player angehört und konnte dabei absolut nichts ungewöhnliches feststellen. Danach habe ich mir dieselbe Datei mit einem Programm angehört, welches generell keinerlei Filter, etc. zuläßt und ich konnte deutlich Stimmen entdecken.
Es ist also grundlegend wichtig, diese Umstände bei der Bearbeitung bzw. Analyse zu beachten !
Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist, ist die verwendete Hardware (Lautsprecher, Kopfhörer). Auch dies kann u.U. zu verfälschten Ergebnissen führen. Hierbei gibt es allerdings keine konkreten Tipps, da es diesbezüglich einfach an den technischen Gegebenheiten der jeweiligen Hardware liegt. Ggf. kann man die Einstellungen an den Lautsprechern bzw. Kopfhörern anpassen.
Im Prinzip muss man selbst herausfinden und testen, welche Software man am Besten verwendet, welche Einstellungen die Besten sind und inwieweit die vorhandene Hardware Einfluss auf die Bearbeitung bzw. Analyse nimmt.
Genereller Hinweis bez. Bearbeitung von Audio- und Videodateien:
Extrem wichtig ist, dass man Dateien nicht "zu Tode"-bearbeitet !
Durch vielfältige Optionen und Filter in Bearbeitungsprogrammen gerät man oft in Versuchung, diese auch "auszuprobieren". Im Endeffekt kann dies jedoch dazu führen, dass man Dateien (unbeabsichtigt) so verfremdet, dass diese keinerlei echte Relevanz mehr zur ursprünglichen Datei haben. Man sollte also sehr vorsichtig mit diversen Optionen und Filtern sein und diese nur sparsam und bewusst einsetzen (dies gilt generell sowohl für Audio- als auch für Videodateien).
P.S.: Diverse Freeware-Programme sind hier zu finden sowie weitere hier.