Nach einem hervorragenden Frühstück (vielen Dank an Sabi´s Ehemann - sag mal: was kannst Du eigentlich nicht? ;-)) packten wir die wichtigsten Messgeräte und Kameras zusammen um die anderen Teams rechtzeitig am Treffpunkt Parkplatz der Festung Hohentwiel wiederzusehen. Es waren sogar noch neue Leute dazugestoßen, so konnte ich endlich Chris vom Team
Andapava persönlich kennen lernen, nachdem wir uns schon oft über Facebook geschrieben hatten (meine Gedanken am Rande: "was, die gibt´s alle auch in Wirklichkeit?!")
Sogar der Transport vom Parkplatz zum Eingang der Burg war von den G.E.T.ies vorgeplant worden, allerdings waren die genehmigten Fahrten über die eigentlich gesperrte Straße restriktiert. Allerdings entschieden sich die meisten Leute für den Aufstieg zu Fuß (was sie sicherlich etwas später bereut hatten *ggg*). Dadurch entging uns auch nicht der alte Friedhof am Fuße des Vulkankegels auf welchem die Festung thront.
Schon allein dieser Platz wäre für einen nächtlichen Besuch ideal gewesen.
Nach heftigem Schnaufen und Schwitzen erreichten wir endlich den Vorplatz der Festung. Ich war von den Ausmaßen dieser Burg einfach überwältigt! Das Haupttor wird von den weiteren Gebäuden noch einmal um mindestens hundert Meter überragt, perfekt an die Geologie des Vukankegels angepasst und sie zu Nutze gemacht. Uneinnehmbar und Ehrfurcht gebietend in den damaligen Zeiten!
So vielen Angriffen hatte die Festung standgehalten, nun wurde sie von einer Horde Ghosthuntern gestürmt. Gestürmt ist vielleicht angesichts der Steigung auf den weiteren Wegen innerhalb der Mauern übertrieben, aber eingefallen sind wir trotzdem.
Wir hatten drei Stunden Zeit alles wirklich ausführlich zu erkunden. Bemerkenswert ist neben der immensen Größe auch der hervorragende Erhaltungszustand der Ruine und der Ausblick auf das umliegende Land.
Sogar die Untergeschoße waren begehbar. Im ehemaligen Verlies gelang mir mit der Full Spectrum Kamera ein interessantes Foto - wahrscheinlich eine Spiegelung an der Linse, jedoch nicht reproduzierbar bei weiteren zwei gleich danach gemachten Aufnahmen.
Die Stunden vergingen mal wieder wie im Flug und wir sammelten uns bei den Autos um in einem eindrucksvollen Konvoi zum Hauptevent zu gelangen: der eigentlichen Konvention auf der Burg Hohenfriedingen, im Volksmund "Friedinger Schlössle" genannt.
Das Team von G.E.T veranstaltet dort regelmäßig gut besuchte Schnuppertouren fürs Ghosthunten und konnte auch von interessanten Erlebnissen im Gästehaus berichten. Nach einem Sektempfang und der offiziellen Begrüßung und Vorstellung der angereisten Teams durch Micha von G.E.T hatten wir die Gelegenheit das Gästehaus in Gruppen zu besichtigen.
Die Teams wurden auch eingeladen dort nach der Hauptveranstaltung Investigationen abzuhalten, was ausgiebig genutzt wurde.
Nach einem hervorragendem Buffet wurde der Hauptteil der Veranstaltung eröffnet: ein spannender und lehrreicher Vortrag von Micha von G.E.T über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Ghosthunting zwischen Deutschland und anderen Ländern. In mehreren Interviews kamen namhafte Ghosthunter aus England, Irland und den Vereinigten Staaten zu Wort. Interessant dabei war dass die Teams der britischen Inseln weniger Wert auf die Technik als auf die persönlichen Erlebnisse legen, es wird in erster Linie nicht versucht irgend etwas auf Foto und Film zu bannen als seine eigenen Gefühle und Wahrnehmungen bei der Investigation in den Vordergrund zu stellen.
Weiters wurde natürlich die viel größere Akzeptanz des Ghosthunten an sich in den englischsprachigen Ländern erwähnt, die auch uns schon aufgefallen war. Micha konnte zwar feststellen dass das Thema in deutschsprachigen Ländern langsam besser wahrgenommen und toleriert wird, dennoch gibt es immer wieder herbe Rückschläge, was er uns an einem drastischen Beispiel beweisen konnte. Das Team G.E.T war von einem Rundfunksender interviewt worden und dieses Interview wurde ohne vorherige Absprache dem Parapsychologen DDr. Walter von Lucadou vorgespielt, der sich dann teilweise sehr untergriffig und unqualifiziert dazu geäußert hatte.
Es folgte eine spannende Podiumsdiskussion zu dem Thema.
Auf soviel Emotionalität folgend hatte der Vortrag von Sven Jabs von der
Paranormal Research Group Schleswig Holstein keinen leichten Stand. Sven stellte sein Team und seine Ausrüstung vor. Besonderes Interesse erweckte seine Thermo-Cam (Fluke), welche im Anschluss an seinen Vortrag leider den direkten Vergleich mit der Seek, präsentiert von ghosthunter-shop.de, antreten musste und auf ganzer Linie verlor. Sorry, Sven, wir alle wären auch stolz wie Oskar gewesen, hätten wir uns schon früher eine Thermo-Cam leisten können, aber jetzt hat sich die Technik mit der Seek selbst überholt.
Nach dem Dessert und unzähligen persönlichen Gesprächen genossen wir noch den Auftritt des Mentalisten
Peet Black, der sich schon seit der Welcome-Party am Vortag sehr für unser Treffen interessiert hatte. Seine "Tricks", sofern man davon sprechen kann (ein, zwei glauben wir durchschaut zu haben :1wink: ) waren wirklich atemberaubend, eine faszinierende Show!
Leider war die Zeit viel zu schnell vergangen und bald hieß es Abschied nehmen, da uns früh am nächsten Morgen die anstrengende Heimreise bevorstand. Einige Teams hatten die Gelegenheit auf der Burg zu nächtigen, deren Erlebnisse dabei (natürlich paranormaler Art) würden mich sehr interessieren.
Anmerkung: Weitere Fotos sind in der
Galerie zu finden !