Bezüglich Sinn oder Unsinn von diesen Apps müsst ihr selbst entscheiden.
Wer bereits ähnliche Apps (egal welche Plattform) in Verwendung oder getestet hat, der möge diese bitte als Antwort auf diesen Beitrag eintragen.
Weitere Handy-Tools sind hier zu finden.
Handy-App vs. "echtes" EMF-Gerät
Eigentlich wollte ich nur kurz auf die von Nyl_Skirata gestellte Frage eingehen - was sich im Endeffekt als kleines Projekt herausgestellt hat, denn das ist eine sehr gute Frage, aber leider nicht so einfach bzw. eindeutig zu beantworten ...Nyl_Skirata : ↑Mo 19. Feb 2018, 09:54 Frage: Funktionieren diese EMF-Funktionen der Apps tatsächlich im Vergleich zu einem richtigen EMF-Messgerät?
Ein Handy als EMF-Detektor ?
Im Prinzip kann jedes Handy als "EMF-Detektor" (EMF-Meter, etc.) verwendet werden, welches einen eingebauten Kompass hat. Der dafür zugrundeliegende Sensor ist ein Magnetometer auf Basis eines Hall-Sensors, welcher Magnetfelder in Mikrotesla misst. Hierzu wird der sogenannte Hall-Effekt genutzt. Wie in dem Wikipedia-Artikel zu Magnetometer nachzulesen ist, gibt es unterschiedliche Varianten, wobei in Handys (meines Wissens nach !) nur der Hall-Sensor eingesetzt wird.
zeit.de (Kai Biermann) :Ein ungefähr vier mal vier Millimeter großer Chip misst in X-, Y- und Z-Achse die Stärke und Richtung des Erdmagnetfeldes. Der im iPhone und anderen Smartphones verbaute Chip nutzt dazu den Hall-Effekt. Dabei wird eine Platte im sogenannten Hall-Sensor von einem Strom durchflossen. Ein senkrecht zur Flussrichtung verlaufendes Magnetfeld ändert die Ausgangsspannung des Sensors. Die Höhe der Ausgangsspannung wird genutzt, um auf Richtung und Flussdichte des Magnetfeldes zu schließen. Das Erdmagnetfeld hat je nach Ort auf dem Planeten eine Flussdichte von 30 bis 60 Mikrotesla. Der Sensor im iPhone 4 kann Veränderungen von 0,3 Mikrotesla registrieren. Das genügt, um Stromleitungen in einer Wand zu finden. Starke magnetische Quellen bringen den Magnetometer durcheinander und sorgen dafür, dass der Kompass keine korrekten Daten mehr erhält. Erst nach Tagen hat sich das Gerät wieder auf das Erdmagnetfeld rekalibriert.
Mikrotesla, Milligauss ?!?Wikipedia :In Smartphones und Navigationsgeräten werden Magnetometer eingesetzt, um einen Magnetkompass zu realisieren bzw. die Signale der Beschleunigungssensoren zur Lagebestimmung zu referenzieren.
Da ich kein Wissenschaftler bin, kann ich selbst nur mutmaßen. Soweit ich es verstanden habe, misst der oben erwähnte Hall-Sensor wie beschrieben nur in Mikrotesla. D.h. in Folge, dass Handy-Apps oder auch "echte" EMF-Geräte, welche Werte in Milligauss anzeigen, diese aus den gemessenen Mikrotesla-Werten umrechnen. Bei "echten" EMF-Geräten gibt es z.B. das REED GU-3001 Electromagnetic Field (EMF) Meter oder HT201 DC/AC Gauss/Tesla Meter, welche Messungen sowohl in Mikrotesla als auch Milligauss ermöglichen, welche jedoch ziemlich teuer sind (der REED kostet aktuell etwa 558 Dollar, der HT201 etwa 275 Pfund).ralf-woelfle.de :Die Einheit der elektrischen Feldstärke ist Volt pro Meter (V/m), die Stärke des magnetischen Feldes beschreibt man durch die Angabe der magnetischen Flussdichte (bzw. magnetische Induktion) in ihrer Einheit Tesla (T).
Eine ältere und bei manchen Veröffentlichungen noch verwendete Einheit für die magnetische Flussdichte ist das Gauss (G).
Ein Tesla (T) entspricht 10000 Gauss, demnach sind z. B. 1 µT (Mikrotesla) also 10 mG (Milligauss).
Und was sagt uns das Ganze ?
Wie im obigen Zitat erwähnt, leben wir generell immer in einem Magnetfeld, nämlich in dem unseres Planeten.strahlend-gesund.de (Michael Mumm) :Unsere Erde bildet ein gigantisches Magnetfeld. In Deutschland liegt dies bei ca. 45-60µT (mikro-Tesla). Diesen Wertebereich sollte das Gauss Meter prinzipiell anzeigen. Das Magnetfeld der Erde ist regional betrachtet ziemlich homogen. Ihr Körper nutzt dieses Magnetfeld zur Orientierung. Jede Zelle in Ihrem Körper kann das Magnetfeld wahrnehmen und sich daran ausrichten. Auf diese Weise kommunizieren alle Zellen im Körper auf der gleichen "Welle" und in Gleichrichtung. Das Magnetfeld der Erde bietet unserem Körper eine Orientierung. Wir sollten uns dabei erinnern, dass ein Mensch nichts anderes ist, als eine Ansammlung vieler Billiarden Einzel-Zellen, die einen gigantischen Schwarm bilden.
Und dies ist der Punkt zur Verwendung von EMF-Detektoren (egal ob Handy oder anderen Geräten): ein gewisser Basiswert ist immer vorhanden, jedoch wirklich interessant wird es bei ungewöhnlichen Ausschlägen. Diese können (im Normalfall) durch andere Geräte auftreten (wie z.B. Mikrowellen, Elektroherde, Stromleitungen, Verteilerkästen, etc.). Schliesst man diese "normalen" Umstände aus, dann kann man (vorsichtig !) annehmen, dass es sich um eine paranormale Quelle handelt, da Geister (zumindest theoretisch) aus Energie bestehen, welche (ebenfalls theoretisch) messbar ist.
Persönliche Anmerkung, Erfahrung und Fazit
Ich habe einige (z.B. die in den nachfolgenden Beiträgen angeführten) Apps installiert und getestet (mit meinem Acer Liquid Z630S).
Soviel kann ich zumindest mit Sicherheit behaupten: sie funktionieren.
Und jetzt das große ABER ...
Alle getesteten Apps registrieren vorhandene EMF-Felder und auch diesbezügliche Schwankungen. Wir haben ein paar Vergleichstests (z.B. mit dem K2-Meter) durchgeführt, wobei größtenteils nicht nachvollziehbare Ergebnisse entstanden. Die Handy-Apps sprachen z.B. an einem bestimmten Messpunkt extrem an, das K2 jedoch überhaupt nicht ... und umgekehrt. Auch die Stärke der Messungen variierte meist sehr stark.
Mein persönliches Fazit:
- Handy-Apps kann man durchaus (zusätzlich !) verwenden (da die meisten gratis sind), jedoch sollte man diese nicht als ultimative Lösung ansehen.
- "Echte" EMF-Geräte sind primär die beste Lösung, wobei man hierfür natürlich finanziell investieren muss ... und diese (je nach Gerät) jedoch meist auch keine 100%ige Garantie auf Akkuratheit bieten (können). Hierfür gibt es bei den üblichen, für den paranormalen Einsatz gedachten Geräten herstellerseitig zu wenig Informationen bez. der verwendeten Komponenten. Eine Ausnahme könnten diesbezüglich die oben erwähnten (und ziemlich teuren) Geräte (REED oder HT201) bilden.
- Die Mischung macht's ...
Ich persönlich denke, dass man generell alle Möglichkeiten ausschöpfen und testen sollte (vor Allem, wenn es bez. Handy-Apps nichts kostet). Man wird nach einigen Einsätzen selbst herausfinden, welche Apps oder Geräte (und evtl. in Kombination) am Besten sind ... dies gilt im Prinzip für alle im paranormalen Bereich eingesetzten Tools (Hardware, Software, etc.). Man darf bzw. sollte sich nie auf nur eine Variante verlassen.
Artikel "Mächtige Sensoren" von Kai Biermann auf zeit.de
Artikel "Smartphone als Messgerät - 1. Magnetfelder" von Michael Mumm auf strahlend-gesund.de
Artikel zu Elektrosmog von Dipl.-Ing. Ralf Dieter Wölfle auf ralf-woelfle.de
Artikel "Magnetometer" auf Wikipedia